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grad eben hab ich bei luisa im blog gelesen. den eintrag, wo sie drüber schreibt, wie herbert achternbusch jetzt den trauernden spielt, nachdem die frau tot ist, die er eh verlassen hatte, auf die er gar nicht mehr reagiert hatte.
dazu ist mir jetzt ganz heftig die erinnerung an den tod meiner oma hochgekommen. und wie sich mein opa dazu verhalten hat.
es war ja so, daß meine oma krebs hatte. wohl schon sehr lange, es uns aber verheimlichte.
auch vor sich selber negierte.
da bin ich später draufgekommen, wie die ganzen papiere durchgekramt wurden. es fanden sich schon diagnosen jahre vorher - und sie hat nie was unternommen.
hat nur regelmäßig untersuchungen machen lassen.
war ja immer ihr spruch - ich kann doch meinen mann nicht allein lassen, und das kind auch nicht.
das kind, das war ich. und die ersten diagnosen waren tatsächlich bereits, wie ich noch kind bzw. in der pubertät war.
noja, wenn man so überlegt, hat sie mit ihrem krebs ohne behandlung doch lange gelebt. weiß man nicht, obs so lange gedauert hätte, wenn sie gleich nach den ersten diagnosen mit behandlungen begonnen hätte.
nun, gestorben ist sie zuhause.
ca. drei monate, nachdem sie mit einem blutsturz zusammengebrochen war.
das war grad zu dem zeitpunkt, wo ihre schwester, deren tochter und enkelin auf besuch waren.
die wollten bei uns 5 wochen bleiben - und das war genau die zeit, in der sie gegangen ist.
schon da hatte ich das gefühl, es ging ihr nur noch darum, noch mal ihre schwester zu sehen. als würd sie auf die warten.
jedenfalls war sie nach dem blutsturz nicht wirklich lange im krankenhaus. die verordneten dann noch chemotherapie.
ein assistenzarzt meinte da schon zu mir, wenns noch ein halbes jahr dauert, dann ist es lang. der chefarzt dort wiederum, der hat mir kackfrech ins gesicht gelogen und behauptete, daß sie wieder gesund wird.
vom kopf her war mir klar, wer recht hatte ... aber vom herzen her hat der lügner eine hoffnung geweckt gehabt, die ich ihm net wirklich verzeihe.
nun, jedenfalls wie die verwandtschaft eintraf, dauerte es genau noch drei tage, dann war sie bettlägerig.
ging ganz schnell, daß sie auch nicht mehr klar war. nicht mehr wirklich mitbekam, was um sie geschah.
dadurch dass großtante und großcousine bei uns waren, entschloßen wir uns, daß oma zuhause bleibt, und nicht ins krankenhaus kommt.
opa konnte da gegen die geballte weibliche kraft im haus nicht an - obwohl er täglich lamentierte, sie solle doch weg. schließlich bekomme sie eh nix mehr mit und es stört.
wollten wir drei weiber aber nicht. und wir waren alle drei der meinung, daß oma sehr wohl noch alles mitbekommt - eben auf einer anderen ebene. und dass es für sie, genauso wie für uns, wichtig sei, zuhause zu bleiben.
zweimal tgl. kam eine hauspflegerin vorbei, die sie wusch und wir lasen ihr vor, sprachen mit ihr oder setzten uns einfach mal so ans bett.
und es war uns absolut klar, daß es nicht mehr lange dauern würde.
aufgrund dessen wurde natürlich auch der verwandtschaft bescheid gesagt, freunden, nachbarn.
von denen auch immer mal wieder wer vorbei kam, um abschied zu nehmen. um ein paar worte zu sprechen.
tja, und jedesmal, wenn so ein besuch da war... da gab opa den heulenden schloßhund.
"mei muaaataaal. i konn net lebn ooohne siiii." *hoil* *rotz* *schnief*
*triefauge spritzt wasser*
kaum war der besuch bei der tür raus, angelte er sein rotztuch, schneuzte sich, trocknete sich und meinte "so, unternehmen wir was. wir können ja alle fortfahren. die bekommt eh nix mit und liegt nur im bett."
wirklich jedesmal etwas in dieser art!
wenn er von oma sprach, hatte er sie auf ein "die" reduziert. "die, die da rumliegt"
noch an ihrem letzten tag meinte er, es wäre zeit, sie doch endlich ins krankenhaus zu bringen, weil "was soll sie hier rumliegen".
na, in diesen drei wochen gingen noch einige sachen ab, die ich hier jetzt gar nicht mit reinbringen kann.
jedoch drei monate nach ihrem tod hatte der gramgebeugte witwer, der "net lebn konn ohne sei muuaaataal" eine freundin im haus.
wo die so schnell herkam?
na, seltsam, was geschichten von anderen bei einer selber für erinnerungen hoch holen...
dazu ist mir jetzt ganz heftig die erinnerung an den tod meiner oma hochgekommen. und wie sich mein opa dazu verhalten hat.
es war ja so, daß meine oma krebs hatte. wohl schon sehr lange, es uns aber verheimlichte.
auch vor sich selber negierte.
da bin ich später draufgekommen, wie die ganzen papiere durchgekramt wurden. es fanden sich schon diagnosen jahre vorher - und sie hat nie was unternommen.
hat nur regelmäßig untersuchungen machen lassen.
war ja immer ihr spruch - ich kann doch meinen mann nicht allein lassen, und das kind auch nicht.
das kind, das war ich. und die ersten diagnosen waren tatsächlich bereits, wie ich noch kind bzw. in der pubertät war.
noja, wenn man so überlegt, hat sie mit ihrem krebs ohne behandlung doch lange gelebt. weiß man nicht, obs so lange gedauert hätte, wenn sie gleich nach den ersten diagnosen mit behandlungen begonnen hätte.
nun, gestorben ist sie zuhause.
ca. drei monate, nachdem sie mit einem blutsturz zusammengebrochen war.
das war grad zu dem zeitpunkt, wo ihre schwester, deren tochter und enkelin auf besuch waren.
die wollten bei uns 5 wochen bleiben - und das war genau die zeit, in der sie gegangen ist.
schon da hatte ich das gefühl, es ging ihr nur noch darum, noch mal ihre schwester zu sehen. als würd sie auf die warten.
jedenfalls war sie nach dem blutsturz nicht wirklich lange im krankenhaus. die verordneten dann noch chemotherapie.
ein assistenzarzt meinte da schon zu mir, wenns noch ein halbes jahr dauert, dann ist es lang. der chefarzt dort wiederum, der hat mir kackfrech ins gesicht gelogen und behauptete, daß sie wieder gesund wird.
vom kopf her war mir klar, wer recht hatte ... aber vom herzen her hat der lügner eine hoffnung geweckt gehabt, die ich ihm net wirklich verzeihe.
nun, jedenfalls wie die verwandtschaft eintraf, dauerte es genau noch drei tage, dann war sie bettlägerig.
ging ganz schnell, daß sie auch nicht mehr klar war. nicht mehr wirklich mitbekam, was um sie geschah.
dadurch dass großtante und großcousine bei uns waren, entschloßen wir uns, daß oma zuhause bleibt, und nicht ins krankenhaus kommt.
opa konnte da gegen die geballte weibliche kraft im haus nicht an - obwohl er täglich lamentierte, sie solle doch weg. schließlich bekomme sie eh nix mehr mit und es stört.
wollten wir drei weiber aber nicht. und wir waren alle drei der meinung, daß oma sehr wohl noch alles mitbekommt - eben auf einer anderen ebene. und dass es für sie, genauso wie für uns, wichtig sei, zuhause zu bleiben.
zweimal tgl. kam eine hauspflegerin vorbei, die sie wusch und wir lasen ihr vor, sprachen mit ihr oder setzten uns einfach mal so ans bett.
und es war uns absolut klar, daß es nicht mehr lange dauern würde.
aufgrund dessen wurde natürlich auch der verwandtschaft bescheid gesagt, freunden, nachbarn.
von denen auch immer mal wieder wer vorbei kam, um abschied zu nehmen. um ein paar worte zu sprechen.
tja, und jedesmal, wenn so ein besuch da war... da gab opa den heulenden schloßhund.
"mei muaaataaal. i konn net lebn ooohne siiii." *hoil* *rotz* *schnief*
*triefauge spritzt wasser*
kaum war der besuch bei der tür raus, angelte er sein rotztuch, schneuzte sich, trocknete sich und meinte "so, unternehmen wir was. wir können ja alle fortfahren. die bekommt eh nix mit und liegt nur im bett."
wirklich jedesmal etwas in dieser art!
wenn er von oma sprach, hatte er sie auf ein "die" reduziert. "die, die da rumliegt"
noch an ihrem letzten tag meinte er, es wäre zeit, sie doch endlich ins krankenhaus zu bringen, weil "was soll sie hier rumliegen".
na, in diesen drei wochen gingen noch einige sachen ab, die ich hier jetzt gar nicht mit reinbringen kann.
jedoch drei monate nach ihrem tod hatte der gramgebeugte witwer, der "net lebn konn ohne sei muuaaataal" eine freundin im haus.
wo die so schnell herkam?
na, seltsam, was geschichten von anderen bei einer selber für erinnerungen hoch holen...
LuciaS - 26. Nov, 11:31