nachdem ich grad eben in einem forum als antwortposting ein geschichterl erfunden hab, dachte ich, ich stell das auch hier rein. *ggg*

die geschichte vom lämpschen der verleuchtung

es war einmal vor langer zeit in einem dorf, da machte ein junges, naives mädchen einen aufruf, das alle weisen des dorfes zum dorfplatz kommen sollten, um ihr einen traum zu klären.
und dort erzählte sie ihren traum....
"also ich hab von einem gelben blümsche geträumt. das war ganz gelb. und es hatte einen grünen stiel. und es bewegte sich im wind, das blümsche, das gelbe.
außerdem hatte es ein paar blättle.
nun will ich von euch weisen wissen, ob es dieses gelbe blümsche, das mit dem stiel und den grünen blättle auch in wirklichkeit gibt.
und wenn es dieses gibt, wo auf der grooooooßen weiten welt wächst es? und für was ist es gut, dieses gelbe blümsche mit dem stiel und den grünen blättle? was kann man damit machen?
ihr seid die weisen, ihr könnt mir da helfen, weil der traum war so intensiv von dem blümsche. das so gelb war und einen stiel hatte und sogar blättle."
nun, die weisen nahmen das, trotz der eigentlich nicht vorhandenen informationen, durchaus ernst als fragen. gingen sie doch davon aus, dass das mädchen ja in ihrem kopf ein bild des blümsches hatte, und somit richtige anhaltspunkte.
worauf eine der weisen, die aus erfahrung wußte, dass einem im traum oft nachprüfbare informationen zukommen, dem mädchen riet "wir haben doch eine riesige bibliothek. mit unzähligen büchern über pflanzen aus der ganzen welt. und alle mit abbildungen und beschreibungen, wie sie genau aussehen. für was sie zu verwenden sind. und ganz wichtig - wo in der groooooooßen weiten welt sie wachsen.
und da nur du weißt, wie dieses gelbe blümsche mit dem stiel und den blättle aussieht, ist es am besten, wenn du die bücher durchsiehst, um dieses blümsche zu finden.
ich bin überzeugt, wenn es das gibt, dann wirst du das so finden."
das junge, naive mädchen rümpfte die nase. "da sitz ich ja jahre und suche" schnatterte sie und fand das gar nicht gut.
ein anderer weiser, der ebenfalls viel erfahrung mit traumdeutungen hatte riet wiederum "gehe in einen halbtraumzustand und besuche das blümsche. im traume kannst du es fragen, wo es wächst, was es macht. und sogar, warum es sich bei dir gemeldet hat".
"ach was", meinte das junge, naive mädchen "im traume erhalte ich immer nur vage angaben".
"hm", sagte eine andere weise, ebenfalls in träumen gut bewandert "suche doch wirklich in büchern nach informationen. du hast das doch im kopf, wie das aussieht. andere können dir nicht helfen."
nun war das junge, naive mädchen direkt beleidigt und wurde regelrecht schnippisch.
doch, weil sie ja einen aufruf getätigt hatte, waren natürlich auch noch andere menschen des dorfes gekommen.
darunter auch ein paar, die man ansonsten nur immer mit halbgeschloßenen augen und verträumten gesichtsausdruck auf der breiten dorfstraße auf und abwandern sah. in der hand hielten sie zumeist ein kleines lämpsche, als würde es ihnen den weg auf eine art weisen, die nur sie sahen.
die anderen dorfbewohner hatte noch nie gesehen, dass diese die breite dorfstraße jemals verlassen hätten, seit sie ihr lämpsche vor sich hertrugen.
von diesen kam jetzt eine auf das junge, naive mädchen zu. dabei schwenkte sie ihr lämpsche und rief "du träumtest vom goldenen blümsche der verzückung, ganz eindeutig. mein lämpsche sagt mir das. es hat mich direkt jetzt zu dir geführt.
und wenn du auch so ein lämpsche hast, dann wird es dich zu deinem blümsche führen, das ganz in der nähe ist, und ohne schwierigkeiten zu finden ist. du mußt nur auch so ein lämpsche verwenden. es zeigt dir den richtigen weg".
da freute sich das junge, naive mädchen und rief "oh, das muß es sein. nur das kann es sein" und griff begierig zu dem lämpsche, das ihr die frau entgegenhielt.
kaum hatte das mädchen das lämpsche berührt, teilte sich dieses und sie hatte ein eigenes in händen.
und schon begann sie die breite dorfstraße auf und abzugehen, mit dem lämpsche in händen voran.
nun müßt ihr wissen, auch wenn viele mit so einem lämpsche rumlaufen, so ist es doch immer nur eins und dasselbe.
es ist ein zauberlämpsche, das sich so oft aufteilt, als wie es weiter gegeben wird.
es ist das lämpsche der verleuchtung. und die, die es haben, denen wird der weg geleuchtet. allerdings immer nur in der mitte des weges leuchtet das lämpsche ganz hell. sooooo hell, dass die straßenränder völlig im dunkeln liegen. dort wo die wegweiser stehen, da sehen die nichts, die das lämpsche der verleuchtung benutzen.
und so laufen sie immer auf der mitte des weges hin und her und fühlen sich am richtigen weg. ohne jemals eine abzweigung dorthin zu finden, wo sie eigentlich hin wollten, bevor ihnen das lämpsche gegeben wurde.

möchte noch jemand ein lämpsche der verleuchtung?