in einer fetish-community
hab ich heut in einem profil ein gedicht gefunden und einfach geklaut, weil ich es so schön fand.
ich weiß - tut man nicht, aber weil ich es sonst wahrscheinlich nimmer finden täte, hab ich es doch getan .... und ich verziers mit einem bild von mir - weil das passt.....
und nach austausch mit dem profilinhaber weiß ich jetzt auch, von wem es ist. von berthold brecht. und ich geh mich schämen ob meiner unkultiviertheit.
Gesang von einer Geliebten
Ich weiß es, Geliebte: jetzt fallen mir die Haare aus vom wüsten Leben, und ich muß auf den Steinen liegen. Ihr seht mich trinken den billigen Schnaps, und ich gehe bloß im Wind.
Aber es gab eine Zeit, Geliebte, wo ich rein war.
Ich hatte eine Frau, die war stärker als ich, wie das Gras stärker ist als der Stier: es richtet sich wieder auf.
Ich sah, daß ich böse war, und liebte mich.
Sie fragte nicht, wohin der Weg ging, der ihr Weg war, und vielleicht ging er hinunter. Als sie mir ihren Leib gab, sagte sie: Das ist alles. Und es wurde mein Leib.
Jetzt ist sie nirgends mehr, sie verschwand wie die Wolke, wenn es geregnet hat, und sie fiel abwärts, denn dies war ihr Weg.
Aber nachts, zuweilen, wenn ihr mich trinken seht, sehe ich ihr Gesicht, bleich im Wind, stark und mir zugewandt, und ich verbeuge mich in den Wind.
B.B.

ich weiß - tut man nicht, aber weil ich es sonst wahrscheinlich nimmer finden täte, hab ich es doch getan .... und ich verziers mit einem bild von mir - weil das passt.....
und nach austausch mit dem profilinhaber weiß ich jetzt auch, von wem es ist. von berthold brecht. und ich geh mich schämen ob meiner unkultiviertheit.
Ich weiß es, Geliebte: jetzt fallen mir die Haare aus vom wüsten Leben, und ich muß auf den Steinen liegen. Ihr seht mich trinken den billigen Schnaps, und ich gehe bloß im Wind.
Aber es gab eine Zeit, Geliebte, wo ich rein war.
Ich hatte eine Frau, die war stärker als ich, wie das Gras stärker ist als der Stier: es richtet sich wieder auf.
Ich sah, daß ich böse war, und liebte mich.
Sie fragte nicht, wohin der Weg ging, der ihr Weg war, und vielleicht ging er hinunter. Als sie mir ihren Leib gab, sagte sie: Das ist alles. Und es wurde mein Leib.
Jetzt ist sie nirgends mehr, sie verschwand wie die Wolke, wenn es geregnet hat, und sie fiel abwärts, denn dies war ihr Weg.
Aber nachts, zuweilen, wenn ihr mich trinken seht, sehe ich ihr Gesicht, bleich im Wind, stark und mir zugewandt, und ich verbeuge mich in den Wind.
B.B.

LuciaS - 28. Jan, 15:42
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