Wilde Jagd
da hock ich in der finst'ren Nacht.
Vor mir glimmt die Kohle,
der Baum über mir kracht.
Ein Brummen und Summen,
mein Körper vibriert,
wollen Töne entweichen,
bin leicht irritiert.
Die Fußspitzen wippen,
die Hand fährt ins Nichts,
der Leib schwankt,
hab ich genug Kraft dafür getankt?
Das Rufen beginnt,
entweicht der Kehle.
Brummend kreischende Töne,
direkt aus der Seele.
Ein Sturm zieht auf,
es rauschen die Bäume,
mein Blick geht nacht oben,
ich vermeine, ich träume.
Da ziehen die Scharen,
der Anführer stoppt.
Reicht mir die Zügel,
fällt wieder in Galopp.
Ich schwinge mich auf,
aufs nachtschwarze Ross.
Verfolge den schon weit vor mir fliehenden Tross.
Ein Hechlen zur Seite,
ich ahne den alten Gefährten.
Wolken verbergen, was ich doch weiß,
Bin mit der wilden Jagd, s'ist kein geträumter Scheiß.
Nach Jahren, Stunden, und Runden
quer über die Welt,
verschwitzt am Boden liegend,
glimmt noch die Kohle....
(c) Lucia
LuciaS - 11. Dez, 15:53